Lebensgarten

Zukunft pflanzen – mit Bio-Saatgut für Garten & Balkon

Veröffentlicht am 7. Februar 2020

Der Frühling lockt schon mit milden Temperaturen – nach einem Winter, der wieder einmal ausgefallen ist: Der Klimawandel zeigt sich allerorten immer deutlicher.

Für alle, die Garten, Hochbeet, Acker oder Blumenkasten bestellen, bedeutet die ausgefallene Kälte im folgenden Jahr: mehr Schädlinge, mehr Unkraut, mehr Arbeit.

Dennoch freuen wir uns über junges Grün, das sich durch die Erde schiebt und später eine genssvolle Ernte verspricht. Es ist die Zeit für die Aussaat!

Macht es einen Unterschied, welches Saatgut wir verwenden? 
Was ist der Unterschied zwischen Super- oder Baumarkt und Bio-Saatgut? 

Unter kommerziellem Saatgut versteht man Hochleistungs-Saatgut, von dem die großen Agrarkonzerne maximale Erträge und identische Pflanzen versprechen. Das Saatgut soll widerstandsfähig gegen Schädlinge und resistent gegenüber Krankheiten sein. Um die Erträge weiter zu steigern, werden sogenannte Hybrid-Sorten eingesetzt. Das meist im sogenannten CMS-Verfahren gezüchtete Hybrid-Saatgut ist genetisch so verändert, dass es für eigene Nachzüchtungen nicht geeignet ist. So sind die Landwirte oder Hobbygärtner gezwungen, jedes Jahr aufs Neue Saatgut nachzukaufen.

Ursprünglich funktionierten traditionelle Bauernhöfe als Kreislaufsystem – von der Ernte wurde ein Teil zurückbehalten und anschließend erneut ausgesät, wie in einem ewig geschlossenen Kreislauf. Längst beziehen kommerzielle Landwirte ihre Saat nicht mehr aus den eigenen Pflanzen, sondern von den wenigen Züchtungskonzernen. Das hat zur Folge, dass die Vielfalt der Sorten und die Unabhängigkeit der Bauern immer weiter abnimmt. Meist ist das konventionelle Saatgut mit einer Reihe an Pflanzenschutzmitteln, wie Pestiziden, Fungiziden und Herbiziden umhüllt. Mittels dieser chemischer Substanzen werden Pflanzen und Lebewesen zerstört, die als schädlich für den Ernteerfolg angesehen werden. Hierbei wird die Artenvielfalt zerstört, mit zum Teil verheerenden Folgen für unsere Umwelt: Wir alle wissen um das Problem des dramatischen Insekten- und Bienensterbens. 

Ökologisch zertifiziertes Saatgut ist generell nicht mit Pflanzenschutzmitteln ausgestattet, es ist dagegen aber sogar meist von sogenannter „samenfester“ Qualität. Samenfest wird eine Pflanzensorte dann bezeichnet, wenn aus ihrem Saatgut wieder Pflanzen wachsen, die dieselben Eigenschaften und Gestalt haben, wie deren Elternpflanzen. Das bedeutet, die Sorte kann wie früher immer wieder vermehrt werden.

Im Soester Bioladen Lebensgarten finden Sie biologisch-dynamisch gezüchtetes „Bingenheimer Saatgut“, welches den Erhalt und die Förderung der Sortenvielfalt für Landwirtschaft und Gartenbau unterstützt. Dieses Bio-Saatgut wird hier in der Soester Börde beispielsweise auch auf dem „Gärtnerhof Röllingsen“ vermehrt und eingesetzt.

Wir wünschen frohes und erfolgreiches Gärtnern!